Norddeutschlands größte Pflanzenwand

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Peter Maffay vor dem Grünportal im Funkhaus. Fotos: Stefan Schlutter.

Lieblingsplatz der Stars: Norddeutschlands größte Pflanzenwand
„Whow, sind die echt?!“ Seit zehn Jahren hört man die Frage bei Radio ffn immer wieder, denn Norddeutschlands erfolgreichster Privatsender beheimatet Norddeutschlands größte lebende Wand: 54 m2 Pflanzen bilden ein neun Meter hohes Portal, das Besucher durchschreiten – vertikal bepflanzt mit lebendem Grün, wie es im Regenwald als Bodendecker wächst.

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Das Grünportal bei ffn

„Wenn Künstler oder Besucher zum ersten Mal ins Funkhaus kommen, sind sie völlig baff“, sagt Frank Schambor, durch seine Moderation des ffn-Morgenmagazins bekannt als „Morgenmän Franky“. Als Hingucker hat der Oldenburger Architekt Prof. Dr.-Ing. Volker Droste die optische Trennwand zu den Studios geplant, als Unikat wurde sie vor zehn Jahren von der Firma art aqua gebaut und dann kontinuierlich von Kremkau Raumbegrünung gepflegt.

Als Architekt Droste die Aufgabe anging, fand er ein über alle Arbeitsplätze verstreutes grünes Potpourri aus Usambaraveilchen, Ficus, Kaktus, Fetthenne, Yucca oder Zimmerlinde vor. Da Pflanzen den Mitarbeitern wichtig und die positiven Emotionen und Effekte – u.a. für Staubbindung und Raumakustik – unstrittig waren, griff Droste nach der wahrhaft „großen Lösung“.

Medial gefragt

Längst ist die riesige Innenbepflanzung auch medial gefragt: Wenn Medienpartner wie SAT 1 oder RTL prominente Künstler vor der Kamera interviewen, filmt man die Stars vor der grünen Wand – weil es so schön und natürlich ist. Ob Laith al Deen, Jeanette Biedermann oder Peter Maffay: Jeder nimmt hier gern Platz.

Edler – cooler – ein Highlight schaffen…

„Auf unsere grüne Wand sind wir echt stolz. Sie macht ein tolles Raumklima, ist ein absoluter Hingucker und jeder, der sie das erste Mal sieht, geht hin, fasst die Blätter ungläubig an, erfühlt die Feuchtigkeit und stellt fest: Ja, die ist echt“, beschreibt Dirk Oppermann, technischer Leiter bei ffn. Das steht für „Funk & Fernsehen Nordwestdeutschland“, in Niedersachsen bei Reichweite und Marktanteil auf Platz zwei hinter dem öffentlich-rechtlichen Sender NDR 1 und in Deutschland der drittgrößte Privatsender.

Morgenmän Franky freut sich über die Pflanzenwand

Sein Standort im ehemaligen Herrenschwimmbad in Hannovers City sollte 2007 schicker werden, cooler, edler. „Wir wollten die Akustik der hallenartigen Architektur verbessern und ein optisches Highlight schaffen. Die Idee der grünen Wand fanden wir auf Anhieb super“, so Oppermann. Er ist auch zuständig für deren vollautomatische Bewässerungsanlage, die nach anfänglichen Tücken – „Das ist nun mal so, wenn man zu den Pionieren gehört“ – zuverlässig den Kreislauf des Wassers regelt.

Das wird aus einem Kellertank ins zweite Obergeschoss gepumpt, sickert dann langsam durch die Wand wieder abwärts und reguliert so quasi nebenbei ganz natürlich die Luftfeuchtigkeit.

Pflanzenpflege mit dem Hubsteiger

Auch für die Raumbegrüner bildet das Grünportal im Sender einen Höhepunkt: Wo sonst müssen sie für die Pflanzenpflege mit einem Hubsteiger anrücken? In luftiger Höhe schneiden sie Triebe zurück, pflanzen bei Bedarf nach oder wehren Schädlinge ab – Rundum-Sorglospflege für das grüne Zentrum von ffn. „Ohne die Profis geht es auch nicht. Die Wand ist einfach zu groß und unser grüner Daumen nicht ausgeprägt genug für so eine Bepflanzung“, sagt Oppermann.

Die Pflanzen fungieren als hochwirksame Luftbefeuchter ohne Nebenwirkungen. Sie verdunsten aktiv über ihre Blattatmung – je mehr Blattmasse, desto besser! Sechs Quadratmeter Blattfläche etwa, soviel hat manche große Zimmerpflanze, können in 24 Stunden bis zu zwei Liter zu reinem Wasserdampf verdunsten, hinzu kommt die Verdunstung über die Oberfläche des Pflanzsubstrats. „Das Klima ist einfach prima und das Plätschern durchaus auch mal beruhigend“, schildert Morgenmän Franky.

Damit die Pflanzen wachsen, brauchen sie ein Minimum an Tageslicht. Dafür sorgen bei ffn spezielle UV-Lampen, die sich morgens automatisch einschalten. Und für Kultmoderator Franky und sein Team, deren Tag hier schon um kurz vor vier Uhr beginnt, geht damit im ansonsten fensterlosen Studio die Sonne auf.

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